Netzwerk

Das internationale Multaka-Netzwerk umfasst sechs verschiedene Projekte und ist in Deutschland, England, Italien, Griechenland und der Schweiz tätig. Das Netzwerk wurde im Juni 2019 gemeinsam mit den Partnern in Berlin gegründet.

Die Mitglieder des Netzwerks sind Multaka Berlin, Multaka Oxford, Multaka Athens, das AMIR-Projekt in Florenz, Multaka Bern und Museo Egizio in Turin. Insgesamt ist das Netzwerk in 29 Museen in ganz Europa aktiv, darunter: das Museum für Islamische Kunst und das Vorderasiatische Museum im Pergamonmuseum, das Deutsche Historische Museum in Berlin, das Historische Museum Bern, das Universitätsmuseum Oxford, das Museo Egizio di Torino, das Museo Civico Archeologico e Area Archeologica/Fiesole, das Museo Bandini/Fiesole, das Museo e Giardino Primo Conti/Fiesole, das Museo di Palazzo Vecchio, das Museo Novecento, das Museo degli Innocenti in Florenz, Museum of Modern Greek Culture, Epigraphic Museum, Ancient Agora of Athens, Archaeological site of Kerameikos. Mittlerweile wurden über einhundert Guides mit unterschiedlichen kulturellen und beruflichen Hintergründen ausgebildet.

Die Hauptziele des Netzwerks sind die aktive Gestaltung der Vermittlungsprogramme innerhalb der jeweiligen Museen und die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund, unter Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven und ihrer eigenen Geschichten sowie die Schaffung eines Raums für den interkulturellen Dialog – dialogische Führungen – zwischen den Guides und lokalen Besuchern, mittels der Kunstwerke und deren Geschichten und dem eigenen kulturellen Erbe.

Unsere Partner im internationalen Multaka-Netzwerk:

AMIR / Accoglienza, Musei, Inclusione und Relazione (Empfang, Museen, Inklusion und Verständigung) ist ein gemeinsames Projekt, das von der Gemeinde Fiesole, der Stadt Florenz, Associazione Mus.e, Istituto degli Innocenti, Fondazione Primo Conti und Stazione Utopia betreut wird.

Im September 2018 gestartete das Projekt mit 40 Geflüchteten aus 20 verschiedenen Ländern – von denen einige seit längerer Zeit in Florenz leben, andere wiederum sind Neuangekommene – die zu Museumsguides ausgebildet wurden, um Führungen in einigen der wichtigsten Museen von Florenz und Fiesole zu geben. Das Konzept von AMIR entstand aus dem Wunsch heraus, einen Weg zu finden, das Geflüchtete nicht nur die Museen besuchen können, sondern auch ausgebildet werden, um dialogische Führungen für italienische, europäische und außereuropäische Besucher regelmäßig anzubieten. Die Möglichkeit durch dialogische Führungen in den Sammlungen der beteiligten Museen, verwandelt sie in aktive Teilnehmer an der Erzählung unseres gemeinsamen kulturellen Erbes. Im Sommer 2019 startete „Amir | like travelling seeds“ – als Sonderausgabe des Projekts.  In Zusammenarbeit mit den Boboli-Gärten und dem Botanischen Garten in Florenz erkundet diese Tour die botanische und kulturelle Vielfalt, aus der die Gärten entstanden sind, sowie ihren Einfluss auf Kulturen, Kultivierungen, Kunst und Küchen.

Museen:
Museo Civico Archeologico e Area Archeologica, Fiesole
Museo Bandini, Fiesole
Museo e Giardino Primo Conti, Fiesole
Museo di Palazzo Vecchio, Florenz
Museo Novecento, Florenz
Museo degli Innocenti, Florenz

Partner:
Giardino di Boboli, Florenz
Orto botanico, Florenz
Fondazione Fondazione CRF

Kontaktperson:
Chiara Damiani – Stazione Utopia, Florenz
amirmuseums@gmail.com

Webseite: www.amirproject.com
Facebook: @amirmuseen
Instagram:@amirmuseums

AMIR Multaka

Seit November 2016 haben elf Frauen aus Nordafrika an einer umfangreichen Ausbildung im Museum teilgenommen. Einer der Themenschwerpunkte ist das Alltagslebens im alten Ägypten. Als gemeinsame Abschlussarbeit der Frauen wurde eine Broschüre über die besprochenen Themen auf Italienisch und Arabisch produziert. Durch die neu gewonnenen Geschichten, können nun im Museum kurze thematische Führungen aus der Perspektive der Frauen angeboten werden. Einige von ihnen sind derzeit in der Vereinigung ACME (Freund des Museo Egizio) aktiv und führen bei besonderen Veranstaltungen Sonderführungen auf Arabisch, Italienisch, Französisch und Englisch durch. Sie sind auch an den „Welcome Tours“ beteiligt, die im Rahmen des europäischen Projekts „New Roots“ für Migranten und Neuankömmlinge angeboten werden.

Museum:
Museo Egizio

Partner:
MIC – Mondi in Città Onlus

Kontaktperson:
Alessia Fassone – Kuratorin
Museo Egizio
Accademia delle Scienze, 6 – 10123 Turin
alessia.fassone@museoegizio.it

Webseite: www.museoegizio.it

Multaka

Multaka. Geflüchtete zeigen das Museum

Welche Geschichten verbergen sich hinter den Objekten des Bernischen Historischen Museums und wie können wir Gegenwartsbezüge herstellen? Wie können wir Bekanntes neu betrachten oder uns dem «Fremden» annähern? Mit Fragen wie diesen führen Menschen mit Fluchterfahrung seit April 2019 durch ausgewählte Bereiche der historischen, ethnografischen und archäologischen Ausstellungen und regen die Teilnehmenden zu Gesprächen über Themen wie Kultur, Geschichte, geteiltes Kulturerbe, Migration und Flucht an. Persönlichkeit und Herkunft der Multaka-Guides prägen die dialogischen Spaziergänge ebenso wie ihre individuellen Assoziationen zu den ausgewählten Objekten.

Museum:
Bernisches Historisches Museum

Partner:
Verein Multaka Bern

Kontakt:
Aline Minder, Leiterin Bildung & Vermittlung
aline.minder@bhm.ch

Webseite: https://www.bhm.ch/de/multaka
Facebook: @bernhistmus
Instagram: @bernhistmus

Multaka Oxford ist ein Programm, das gemeinsam vom Museum für Wissenschaftsgeschichte und vom Pitt Rivers Museum durchgeführt wird. Seit 2017 schafft Multaka Oxford kulturelle Orte, an denen sich Menschen treffen und Erfahrungen, Wissen, Erbe und Fähigkeiten gemeinsam austauschen können. Das Programm entwickelt gemeinschaftliche Aktivitäten, um das Verständnis und die Nutzung von Museumssammlungen zu verbessern und den interkulturellen Dialog und die gegenseitige Integration zu fördern. Das Projekt konzentriert sich auf zwei Sammlungen – islamische astronomische Instrumente und Textilien aus der arabischen Welt – als Plattform, um persönliche Verbindungen zwischen den Objekten in den Museen zu finden. Die Guides haben die Sammlungen genutzt, um Objekte, Geschichten und Erzählungen aus ihrem kulturellen Erbe zu kuratieren und mit den Besuchern zu teilen.

Bisher umfasste das dynamische Programm: die Verbesserung von Objektdaten in den Datenbanken der Museen, dialogische Museumsführungen, eine gemeinsam kuratierte Ausstellung, einen sektorübergreifenden Networking-Tag, an dem Fachleute aus dem Freiwilligen-, Flüchtlings- und Kulturerbe-Sektor teilnahmen, öffentliche Veranstaltungen, Englischkurse, Performances, eine Modenschau und einen Blog, der die Perspektiven des Teams von Mitarbeitern und Guides wiederspiegelt.

Museum:
Museum für Wissenschaftsgeschichte
Pitt Rivers-Museum

Kontakt:
Nicola Bird – Projektleiterin für Multaka Oxford
nicola.bird@museums.ox.ac.uk
outreach@oum.ox.ac.uk

Webseite: www.prm.ox.ac.uk/multaka-oxford-0

 

Multaka             Multaka

„Multaka: Intercultural Tours in Athens“ ist ein gemeinsames Projekt des Ministeriums für Migration und Asyl, des Ministeriums für Kultur und Sport und der Agentur für Entwicklung und Destinationsmanagement der Stadtverwaltung Athen. Das Projekt wird aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds 2014-2020 finanziert (75% EU-Mittel, 25% nationale Mittel). „Multaka: Intercultural Tours in Athens“ ist ein Pilotprojekt, das im Juni 2022 begann und im Juni 2023 enden wird.

Im Rahmen von „Multaka: Intercultural Tours in Athens“ werden Migranten, Flüchtlinge und Personen mit Migrationshintergrund zu „interkulturellen Führer:innen“ ausgebildet, um interkulturelle Führungen in vier Museen und archäologischen Stätten in Athen in einer der folgenden Sprachen durchzuführen: Griechisch, Arabisch, Farsi, Englisch, Französisch.
Die Gestaltung und Route der Führungen werden von den Guides selbst entschieden und geplant, und in folgenden Athener Museen/archäologischen Stätten durchgeführt: Museum für moderne griechische Kultur, Epigraphisches Museum, Antike Agora von Athen, Archäologische Stätte von Kerameikos.

Die Führungen sind mit der persönlichen Biografie und Erfahrung der Guides verbunden und interaktiv gestaltet, so dass die Besucher:innen in einen interkulturellen Dialog einbezogen werden. Die Museen/archäologischen Stätten werden so zu „Treffpunkten“ von Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund, die über ihre Erfahrungen sprechen und ihre Beziehungen zum „Selbst“ und zum „Anderen“, aber auch zur Vergangenheit, zur Gegenwart und zur Zukunft als unterschiedliche, aber miteinander verflochtene Orte von Erfahrungen und Bestrebungen neu definieren.

Die Guides werden auch an einem partizipativen Videoworkshop teilnehmen, um kurze Filme zu erstellen, die auf ihren Erfahrungen im Projekt sowie auf ihren interkulturellen Erfahrungen als Bewohner:innen Athens basieren. Die Ergebnisse des Projekts werden auf einer internationalen Konferenz, die voraussichtlich im Frühjahr 2023 stattfinden wird, mit Teilnehmer:innen und anderer europäischer Multaka-Projekte diskutiert.

Museen:
Museum of Modern Greek Culture
Epigraphic Museum
Ancient Agora of Athens
Archaeological site of Kerameikos

Partner:
Ministerium für Migration und Asyl / Direktion für soziale Integration
Ministerium für Kultur und Sport
Agentur für Entwicklung und Destinationsmanagement der Stadtverwaltung Athen.

Kontakt:
Iro Akrivou – Projektleiterin
multaka@developathens.gr

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